Editorial Oktober 2013

Veröffentlicht am Freitag, 27. September 2013, 18:21

Die unendliche Geschichte

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob die neuen europäischen Regulierungen MIFID, IMD II und PRIPS in die Zielgerade gehen. Diesen Herbst sollten nach vielen Verhandlungsjahren endlich konkrete Ergebnisse, respektive Beschlüsse folgen. Doch spätestens seit den Ausführungen von Karel van Hulle beim sommerlichen Alpbacher Wirtschaftsforum weiß man es besser.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden diesen Herbst die seit Jahren diskutierten und schlussendlich von den meisten Marktteilnehmern konsensierten Regelwerke nicht mehr final abgesegnet.

Da im Frühjahr 2014 das EU Parlament neu gewählt wird, rücken somit die Fertigstellungstermine in weite Ferne.

Schlimmer noch, die auch durch FECIF/AFPA mitgestalteten konsensualen Werke, die nach harten und langwierigen Verhandlungen nicht nur den Forderungen der europäischen Aufsichtsorgane und Konsumentenschützern entsprechen, sondern auch den Marktteilnehmern eine existenfähige Basis bieten sollen, könnten „zurück zum Start“ beordert werden.

Dies würde im ungünstigen Fall bedeuten, dass nochmals neue Konzepte auf den Verhandlungstisch kommen, welche wieder Unverhältnismäßigkeiten und realitätsfremde überbordende Regeln enthalten. Diese müssten dann neuerlich durch intensive Verhandlungs- und Argumentationsarbeit entschärft werden.

Einziger Unterschied zu den bisherigen Verhandlungen: Die Geduld der gesetzgebenden Körperschaften könnte aufgrund der weiteren Verzögerungen erschöpft sein. Die Chancen auf ausreichende Anpassungen aufgrund der Wünsche der einzelnen Volkswirtschaften würden geringer.

Umso mehr ist eine starke und rasch agierende, mit einer Stimme ausgestattete Vertretung des österreichischen Standpunktes in Brüssel, die AFPA, erforderlich.

DI Klaus Schönfelder
Stv. Vorsitzender des Vorstandes

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