AFPA startet Studie „Best Ager, die vergessene Kundengeneration?“

Veröffentlicht am Montag, 10. Juni 2024, 17:58

Seniorenvertreter weisen seit Jahren auf die Benachteiligungen unserer älteren Mitbürger hin, die nicht so geübt im Umgang mit Smartphones sind. Doch immer mehr Dienste werden (nur noch) digital angeboten.

Auch für Berater und Vermittler wird es schwierig bis unmöglich, unsere älteren Mitmenschen mit den passenden Produkten zu versorgen. Fast unmöglich wird es, wenn Sie als ältere Person, auf Neudeutsch „best ager“ bezeichnet, ihre Wohnung aus Nachhaltigkeitsgründen zu sanieren oder altersgerecht umzubauen, falls sie dafür einen Kredit aufnehmen müssen.

Die Benachteiligung im Kreditbereich versuchte der Gesetzgeber im Vorjahr zu entschärfen. Aber die Banken scheinen die neuen Möglichkeiten noch nicht ausreichend zu nutzen.

Auch im Versicherungsbereich gibt es eine Diskriminierung der Senioren. Versuchen Sie ab einem bestimmten Alter eine Versicherung zu erhalten. Entweder gibt es keine Produkte am Markt oder sie sind übermäßig teuer. Auch kündigen manche Versicherer, wenn die Schadensquote (oft altersbedingt) gestiegen ist. Und dann wird es besonders schwierig dieses Risiko neu versichern zu lassen.

Warum kümmert sich AFPA um dieses Thema?
Altersbedingte Diskriminierungen ist einerseits ein gesellschaftspolitisches Problem, das es zu lösen gilt. Aber es gilt auch Marktchancen für die selbständigen Berater und Vermittler zu nutzen.

AFPA, der unabhängige Branchenverband der selbständigen Versicherungsvermittler und Finanzberater Österreichs, kritisiert daher diese „Mangel-Versorgung“ älterer Personen, weil wir diese wachsende Zielgruppe kaum korrekt beraten und zumeist nicht mit den geeigneten Produkten versorgen können. Doch dies sehen wir als unsere Aufgabe an!

Bedenken Sie: Wir werden (gottseidank) immer älter. Und die Generation 65+ wird in Kürze den größten Anteil der Österreicher ausmachen.

AFPA wird daher den Themenkreis „Senioren-Benachteiligung“ umfassend beleuchten, hat dazu kürzlich ein Marktforschungsinstitut bauftragt, eine Studie zu starten, um Zahlen und Fakten für die Politik aufzubereiten und damit dazu beitragen, dass auch für unsere älteren Mitbürger die passenden Produkte zur Verfügung gestellt und vermittelt werden können.

Schlussfolgerung von Michael Herzhofer: Für mich als Makler ist es wichtig, Menschen gegen existentielle Risiken abzusichern. Mitzuhelfen, Vermögen aufzubauen und für die Pension vorzusorgen. Ich sehe mich als Wegbegleiter unserer Kunden, die wir je nach Lebenssituation umfassend beraten und mit den benötigten Produkten und Dienstleistungen versorgen wollen.

Warum soll dies nicht mehr möglich sein, nur weil ein Kunde eine imaginäre Altersgrenze überschritten hat? Ich hoffe daher sehr, dass hier rasch ein Umdenken bei Politik und Wirtschaft stattfindet!

Als AFPA-Obmann kritisiere ich nicht nur die altersbedingte Diskriminierung, sondern möchte auch die wirtschaftliche Komponente einbringen. Die unabhängigen Finanzberater und Versicherungsvermittler, die wir vertreten, wollen nicht nur eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe erfüllen (umfassend beraten, absichern), sondern auch Marktchancen nutzen.

Unser Ziel ist: Eine Win-Win-Win-Situation zu erzielen: Bessere Marktchancen für Berater und Vermittler. Gute Absicherung für die älteren Menschen. Lösung eines gesellschaftlichen Problems.